Willkommen

Herzlich Willkommen auf der Seite des Vereins der Freunde des Archivs für Heimatforschung Rotenburg (Wümme) e.V.
Auf den folgenden Seiten finden Sie Informationen über unsere Aufgaben, Ziele und lernen unsere Mitglieder kennen.

Kartenausstellung offiziell eröffnet

Im Rahmen der Mitgliederversammlung am Mittwoch, 24. November 2021 wurde die neue Ausstellung „Das Elbe-Weser-Dreieck im Kartenbild der vergangenen 500 Jahre“ der Öffentlichkeit übergeben. Diese kann zurzeit von montags bis donnerstags von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr und freitags von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr im Kreishaus Rotenburg (Wümme) besichtigt werden.

Die 3G-Regeln sind zu beachten!

Jahresbericht des Vorsitzenden für die Geschäftsjahre 2020 und 2021

Liebe Vereinsfreunde und Gäste. Ich freue mich, dass wir nach und vor den „Corona-Pausen“ heute noch beisammen sein können. Mein Bericht erstreckt sich also auf zwei Vereinsjahre, wobei er auch nicht länger ausfällt als die früheren, weil die Pandemiepausen ja auch Aktivitätseinschränkungen nach sich zogen.

Die Mitgliederzahlen unseres Vereins haben sich folgendermaßen entwickelt;

–          31. 12. 2018        63 Mitglieder

–          31. 12. 2019        69 Mitglieder

–          31. 12. 2020        72 Mitglieder

–         25. 11. 2021        81 Mitglieder

Seit unser letzten Mitgliederversammlung 2019 ist ein Mitglied aus Altersgründen ausgetreten und zwei unserer Mitglieder sind verstorben. Seit Gründung des Vereins vor 12 Jahren haben 24 ehemalige Mitglieder den Verein verlassen. Zwölf davon hatten – wohl meist aus Altersgründen – die Mitgliedschaft gekündigt und die andere Zwölf waren noch zur Zeit ihrer Mitgliedschaft gestorben. In den Jahren 2020 verstarbt unsere Mitglieder Hans Hauschildt aus Sittensen und 2021 Heinz Bensch aus Rotenburg. Herr Hauschildt gehörte zur Gruppe sehr aktiver Heimatfreunde in Sittensen, die dort in der Museumsbetreuung und dem Betrieb des Doktorhauses viel geleistet haben. Herrn Bensch hatte als ehemaliger Bauamtsleiter der Stadt Rotenburg an der Gestaltung der Innenstadt, vor allem der Fußgängerzone großen Anteil. Seine weitreichenden Pläne zu einem Kulturzentrum im Bereich um Stadtkirche, Cohn-Scheune und Kantor Helmke-Haus sind aber nicht mehr zur Ausführung gekommen. Wir bewahren im Archiv für Heimatforschung seine als Privatdruck erschienenen Pläne und Erinnerungen. Im März 2021 starb auch Dr. Ulrich Scheuermann. Dr. Scheuermann war Leiter der Forschungsstelle Niederdeutsches Wörterbuch an der Universität Göttingen. Er hatte seine Promotionsarbeit hier in Rotenburg im Institut für Heimatforschung geschrieben, worüber er – auf meine Bitte hin – uns im letzten Heft 100 der Rotenburger Schriften noch einen sehr schön zu lesenden Artikel geschrieben hat. Ich kannte ihn persönlich aus verschiedenen Treffen im Rahmen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Dort habe ich auch erst vor zwei Tagen von seinem Tod erfahren, so dass wir keinen Nachruf auf ihn mehr für den heute vorzustellenden Band 101 verfassen konnten.  Ich bitte Sie sich zum Angedenken an unsere Mitglieder Hans Hauschildt und Heinz Bensch so wie Herrn Scheuermann zu erheben.

Vielen Dank!

Die Finanzen unseres Vereins sind beruhigend gesund, wie Ihnen Wilhelm Hahne im Anschluss vortragen wird. Den Freistellungsbescheid des Finanzamtes für die Jahre 2017-2019 haben wir mit Datum vom 12. 7. 2021 erhalten.

Im Januar 2020 konnte ich kurz vor dem Lock down noch einen Vortrag vor dem Historischen Verein für Niedersachsen in Hannover halten, der sehr gut besucht war. Es ging dabei um neue Erkenntnisse zum schönsten historischen Kartenwerk Niedersachsens, der Kurhannoverschen Landesaufnahme. Am 11. März habe ich den Vortrag hier in Rotenburg noch einmal präsentiert, eh dann unser Veranstaltungsprogramm in den folgenden 20 Monaten ruhen musste. Der Vortrag ist als Aufsatz in den Rotenburger Schriften 100 erschienen.

In den Jahren 2020 und 2021 haben wir 9 Vorstandssitzungen im Archiv für Heimatforschung abhalten können. Wichtigste Themen waren dort die Rotenburger Schriften und die Vorbereitung der Landkartenausstellung.

Zunächst zur Ausstellung: Die Vorbereitungen begannen mit einer Enttäuschung: die EWE-Stiftung lehnte unser Antrag auf Förderung ab und schrieb zur Begründung: „Eine Prüfung ihres Freistellungsbescheides hat ergeben, dass der Verein der Freunde des Archivs für Heimatforschung nur Zuwendungsbestätigungen für Förderung der Heimatpflege / Heimatkunde ausstellen kann Diese Förderungszwecke werden jedoch von unserer Satzung nicht erfasst.“ Das entbehrt nicht einer gewissen Ironie, denn, wenn wir auf etwas Stolz sind, dann darauf, dass wir den wissenschaftlichen Anspruch an Heimat- oder wie sie moderner heißt Regionalforschung erfüllen. Davon zeugen unsere Publikationen und dort die Reihe der prominenten Historiker, die wir für Vorträge und Aufsätze gewinnen konnten. Manchmal fürchte ich, dass wir eher für ein schmales Fachpublikum schreiben, als das breitere Laienpublikum zu bedienen. Wir haben darauf im Vorstand also etwas getan, das wenigstens ich sonst zu vermeiden suche, nämlich in unsere Satzung geschaut. Dort steht in § 3 Vereinszweck: „Zweck des Vereins ist die Förderung von Heimatpflege und Heimatkunde. Der Verein betrachtet es als seine Aufgabe, das frühere Institut für Heimatforschung, jetzt Archiv für Heimatforschung in Rotenburg (Wümme) in seinen Beständen zu nutzen, die Nutzung durch Dritte zu fördern, das Archiv wissenschaftlich zu betreuen, die Erschließung der Bestände durch historische-, volks- und familienkundliche Forschung zu betreiben und an der Veröffentlichung der Forschungsergebnisse mitzuwirken.“ Also kommen Wissenschaft und Forschung durchaus in unserer Satzung vor. Warum das Finanzamt den gemeinnützigen Vereinszweck darauf eingedampft hat, dass wir nur den „§ 52 Abs. 2 Satz Nr. 22 AO Förderung der Heimatpflege“ betreiben würden, ist mir nicht klar. Vorschläge für eine Satzungsänderungen hatten wir bereits formuliert; sie sind dann im Corona Lock down untergegangen, zumal das Verfahren dafür sich als sehr aufwändig darstellt. Nachdem wir die Kartenausstellung auch ohne die EWE-Stiftung realisieren konnten, ist unser Antrieb in diese Richtung auch noch nicht wieder aufgeflammt.

Wir konnten die Stiftung der Sparkasse Rotenburg-Osterholz, die schon die Anschaffung der Landkartensammlung durch den Landkreis gefördert hatte, auch für die Ausstellungsmitfinanzierung gewinnen. Weitere Unterstützung gewährt uns der Landschaftsverband Stade und ganz unbürokratisch die Sparkasse Scheeßel aus Überschüssen ihres Prämiensparens. Der Rahmungsfirma boesner in Bremen, die einige vorhandene alte und die vielen neuen Wechselrahmen mit qualitativ hochwertigem UV-geschützten Museumsglas ausrüstete und die komplizierten Passepartouts für die zahlreichen Karten schnitt, hat uns eine letzte noch nachgeforderte Ausstellungstafel aus firmeninterner Begeisterung für das Projekt kostenlos gefertigt. Auch Gelder unseres Vereins flossen in die Arbeiten. Wir haben das für gerechtfertig gehalten, weil die Ausstellung auch das 10. Jubiläum unserer Vereinsgründung dokumentieren sollte. Inzwischen sind wir seit der Gründung am 27. 5. 2009 schon über 12 Jahre alt. Dem entspricht, dass seit heute der zwölfte Band der neuen Reihe der Rotenburger Schriften vorliegt.

 Doch zurück zur Ausstellung: Die ausgestellten Landkarten haben wir aus dem Fundus des Bestandes, den das Kreisarchiv aus dem Besitz der Familie Schwiebert erworben hatte, ausgewählt und um einige Stücke aus dem Kreisarchiv sowie meiner persönlichen Sammlung ergänzt, um die Entwicklung des Kartenbildes möglichst lückenlos und anschaulich darstellen zu können. Die Rahmungen und die Begleittexte waren im Herbst 2020 fertig gestellt. Die Eröffnung der Ausstellung erfolgt aber erst heute in Anschluss an diese Mitgliederversammlung. Dabei werden noch genauere Erläuterungen unseres Kreisarchivars erfolgen.

Das andere große Thema unserer Vorstandsarbeit waren die Bände 100 und 101 der Rotenburger Schriften. Heute erhalten Sie den Band 101. Für Band 100, der ja eine runde Zahl bietet, haben wir, wie in der Geschichtswissenschaft üblich, über das eigene Tun und das Tun unser Vorläufer bei der Vereinsarbeit und der Herausgabe der Jahresschrift und ihrer vielen Sonderbände nachgeforscht. So ist ein kritischer Erinnerungsband entstanden, der die Stärken dieser Zeitschrift, ihrer Herausgeber und mancher ihrer Autoren präsentiert, aber auch ihre Schwächen nicht unter den Teppich kehrt. Etwa der Konflikt um die in den Rotenburger Schriften abgedruckten abwertenden Äußerungen zur jüdischen Familie Cohn und das inakzeptable Agieren des damaligen Heimatbund-vorstandes sind nachzulesen. Die damals gemachten Fehler hatten – neben vielen anderen Gründen – zum Untergang des alten Heimatbundes beigetragen.

 Auch den schmerzhaften und komplizierten Prozess der Vereinsliquidierung des Kreisheimatbundes Rotenburg dokumentieren wir im Jubiläumsband. Da wir diesen Band ja nicht öffentlich präsentieren konnten, sondern nur kommentarlos an unsere Mitglieder verschickt haben, seien mir noch einige Sätze zum Band gestattet. Zwei Historiker, Pierre Hessmann aus Brüssel und Ulrich Scheuermann aus Göttingen, die in Rotenburg zu Rotenburger Themen ihre Promotionsschriften verfasst hatten, haben uns sehr einfühlsame kluge Beiträge zur damaligen Zeit geschrieben. Aus dem Bericht von Prof. Hans-Ulrich Hucker aus Vechta sind interessante und unterhaltsame Einblicke in die Personalbesetzungspläne bei Gründung des Instituts für Heimatforschung zu gewinnen. Herr Uwe Janssen berichte aus familiärer Perspektive vom Einsatz seines Vaters des unvergessenen OKD und Heimatbundgründers Helmut Janssen. Uwe Janssen war schon seit der Gründung unseres Vereins Mitglied, seine beiden Brüder Dirk und Gerd Janssen sind in vergangenen Jahr auch unserem Verein beigetreten.

Sönke Kosicki hat aus den Unterlagen des alten Heimatbundes und denen des Altkreises Rotenburg die Entstehungsgeschichte mit Bau- und Finanzierung des Instituts für Heimatforschung  recherchiert. Diese wirklich niedersachschenweit einmalige Einrichtung war im November 1964 eingeweiht worden und wurde 2009 mitsamt des großen Erweiterungsbaus von 1988 verkauft und im Januar 2010 abgerissen.

Einer der schönsten Beiträge in Heft 100 stammt von unserem Kreisarchäologen Dr. Stefan Hesse, der das Phänomen einer wissenschaftlichen-modernen und damit aufwändigen archäologischen Forschung durch den Heimatbund und nicht etwa staatliche Stellen in den Jahren vor 1980 beschreibt. Erst danach stellte der Landkreis selbst den Kreisarchäologen an, wobei der hauptamtliche angestellte Dr. Tempel aber weiterhin ehrenamtlicher die Betreuung des Heimatmuseums auf dem Burgberg übernahm.

Stefan Hesse und ich haben gemeinsam die Rotenburger Schriften mit den Nummern 1 bis 100 auf Erscheinungsform und Inhalt untersucht. Die Reihe umfasst 87 Einzelbände, denn 13 mal wurde zwei Nummern für einen sogenannten „Doppelband“ vergeben. Sie finden in dem Aufsatz graphische Darstellungen der Themen und Orte, die in den Bänden behandelt wurden.

Einen der interessantesten Autoren der Zeitschrift Herr Dr. Hans-Joachim Wolff, Lehrer am Rotenburg Ratsgymnasium habe ich bezüglich seiner Person, seines Wirkens und der von ihm recherchierten Themen beschrieben.

Vom  regionalhistorischen Teil des Bandes 100 sind ein Aufsatz zum Kriegsende 1945 im Raum Zeven, ein Beitrag zur Wassermühle in Grapenmühlen und, wie erwähnt, ein Aufsatz zur Kartengeschichte der Kurhannoverschen Landesaufnahme zu erwähnen. Der Band erreicht einen Umfang von 272 Seiten. Damit war es etwas weniger umfangreich als der nachher vorzustellende Band 101 mit 288 Seiten. Alle zwölf Bände der vergangenen Jahre waren zwischen 210 und 320 Seiten stark. Die Kosten für die Auflage von 450 Exemplaren haben sich in den letzten vier Jahren zwischen 4460 und 5376 € bewegt. Der heutige Band kostete 5280 €. Das sind die reinen Druck- und Layout-Kosten des pd-Verlags in Heidenau und unser überaus geduldigen und kompetenten Layouterin Frau Katrin Schwarz. Die Redaktion aus Frau Dr. Luise Knoop, Herrn Dr. Walter Jarecki und mir arbeitet ehrenamtlich.  Meinen Mitherausgebern möchte ich eine Dank und ein großes Kompliment für die Qualität ihrer Arbeit sagen.

Nicht unerwähnt bleiben dürfen aus unserem Vorstand Herr Wirtschaftsprüfer Wilhelm Hahne als Kassenwart, Herr Michael Meyer als stellvertretender Vorsitzender und Herr Stefan Hesse als Schriftführer. Ihre Zuverlässigkeit lässt das Amt des Vorsitzenden für mich tragbar sein. Besonders positiv ist auch die Rolle, die Sönke Kosicki in unserem Vorstand übernommen hat. Als Kreisarchivar ist er auch für das hiesige Archiv für Heimatforschung und seine Bestände verantwortlich. Dass wir alle damit zusammenhängenden Fragen auf unseren Vorstandssitzungen erörtern können, entspricht dem Ideal der kurzen Wege und der direkten Zusammenarbeit. Sein Bericht über die Arbeit des Kreisarchivs folgt im Anschluss. Als Beigeordnete ist Frau Dr. Luise Knoop im Vorstand vertreten. Leider hat sich Frau Alice Bargfrede, die eine ganz wichtige Rolle bei der Vereinsgründung gespielt hat und in den ersten 10 Jahren des Vereins den Posten der stellvertretenden Vorsitzenden übernommen hatte, sich ganz aus der Vorstandsarbeit zurückgezogen. Ich möchte ihr hier noch einmal herzlich für ihren großen Einsatz danken und dabei an ihre große Fachkompetenz in historischen und kunstgeschichtlichen Fragen erinnern.

Zum Abschluss meines Berichtes seien am Rande noch einige Themen erwähnt, die wir bearbeitet haben. Die Kosten für unseren Internet-Provider konnten wir auf Initiative von Wilhelm Hahne senken und ortsnäher verlagern. Der Wechsel von Frau Mischok zu Frau Schulz und jetzt zu Frau Bierwirth bedeutete jedes Mal eine Verständigung über den Umfang und die Art der Aufgaben, die von den Archivbetreuerinnen übernommen werden. Die Bibliothek wächst und ihre Erschließung ist, wie Herr Kosicki sicher gleich noch berichten wird, auf einen hohen Level angekommen. Wir sind dem Landkreis dankbar für die Arbeitsmöglichkeiten, die uns im Archiv für Heimatforschung gewährt werden.

Ich dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Online-Ausstellung: Das Elbe-Weser-Dreieck im Kartenbild der vergangenen 500 Jahre

Zum 10jährigen Vereinsjubiläum im vergangenen Jahr hatten sich der „Verein der Freunde des Archivs für Heimatforschung Rotenburg (Wümme) e.V.“ und das Kreisarchiv des Landkreises Rotenburg (Wümme) etwas Besonderes überlegt: Eine Wanderausstellung historischer Landkarten des Elbe-Weser-Raums. Die Corona-Pandemie machte diese Pläne vorerst zunichte, weshalb das Kreisarchiv die Ausstellung jetzt digital aufbereitet und für jeden zugänglich beim Bildportal „flickr“ veröffentlicht hat.

Hier geht es zur Ausstellung: https://flic.kr/s/aHsmU6nk3D

Heft 100 erschienen

Der 100. Band der Rotenburger Schriften wurde jetzt veröffentlicht. Im Jubiläumsheft steht die Geschichte des Heimatbundes, des Heimatmuseums und des Instituts für Heimatforschung im Mittelpunkt. Darüber hinaus wird mit einem Aufsatz über das Kriegsende in Zeven an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren erinnert. Ein weiterer Beitrag beschäftigt sich mit dem bisher wenig erforschten Bau der Grapenmühle bei Wittorf.

Das Heft kann über das Archiv für Heimatforschung für 16 € bezogen werden (Tel. 04261/983-3103 oder kreisarchiv@lk-row.de).

Neues zur Kurhannoverschen Landesaufnahme und ihrer Militärkarte

Der Verein der Freunde des Archivs für Heimatforschung führt am kommenden Mittwoch seinen nächsten Vortragsabend durch. Dort steht das schönste historische Kartenwerk des alten Kurfürstentums Hannover im Mittelpunkt. Die Kartenblätter im Originalmaßstab wur-de im Auftrag des englischen Königs Georg III. gefertigt und in den Jahren 1767 bis 1787 in London abgeliefert. Zwischen 1774 und 1799 folgte die Umzeichnung zu Karten im ver-kleinerten Maßstab. So entstanden die sogenannten Militärkarten. Im Vortrag werden bis-her wenig beachtete Aspekte der Kartenentstehung verfolgt, die dazu führten, dass in recht vielen Regionen doppelte Blätter mit Abweichungen im dargestellten Inhalt existieren. Auch Überlegungen und Nachforschungen zum verschwundenen Hannoverschen Exemplars der Karte werden im Vortrag angesprochen. Intensiver, als es in einem gedruckten Aufsatz möglich ist, wird an Hand zahlreicher Bilder sehr anschaulich auf die Unterschiede der Exemplare des Kartenwerks eingegangen. Vortragender ist der Vereinsvorsitzende Dr. Dr. Wolfgang Dörfler. Der Vortrag findet am 11. März 2020 um 19.00 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Kreishauses Rotenburg (Wüm-me), Hopfengarten 2 statt. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für die Arbeit des Vereins wird gebeten.

Heft 99 der Rotenburger Schriften erschienen

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde der neuste Band der Rotenburger Schriften vorgestellt. Aus dem Inhalt:

Dr. Walter Jarecki berichtet aus seiner Arbeit am Urkundenbuch zum Andreas-Stift Verden über die Besitzungen des Stiftes im Landkreis Rotenburg, vor allem an der Kirche in Sittensen. Dr. Wolfgang Dörfler stellt eine Karte des Herzogtums Verden (soweit es zwischen Weser und Aller gelegen ist) von 1650 vor. Diese Karte aus dem Reichsarchiv Stockholm war bisher in der Öffentlichkeit nicht bekannt. Dr. Jan Müller-Scheeßel hat einen Aufsatz zur Geschichte der Scheeßeler Wassermühle geschrieben, die heute das bedeutendste technikgeschichtliche Denkmal des Landkreises ist. Aus der Presse ist der Konflikt um die Staurechte und die Durchgängigkeit des Wehrs bekannt. Hier die Hintergründe aufzuzei-gen ist dem Autor sehr informativ gelungen. Hans-Joachim Turner stellt einen in der Literatur bisher noch nicht beschriebenen Gebäudetypus vor, für den er drei Beispiele in Krelingen, Landkreis Heidekreis gefunden hat. Es handelt sich um ein Häuslingshaus mit integriertem Backofen. Der Aufsatz ist von zahlreichen sehr schönen Zeichnungen begleitet und erweitert unsere Kenntnisse des Häuslingswesen und vor allem der Wohnstätten dieser ländlichen Bevölkerungsgruppe. Der Rotenburger Kreisarchäologe Dr. Stefan Hesse berichtet, dass in einem vorgeschichtlichen Hügelgrab bei Volkensen einige mehrere Tausend Jahre alte, fremdartige Pfeilspitzen aus Obsidian entdeckt wurden, die einwandfrei nordamerikanischer Herkunft sind und vermutlich im 19. Jahrhundert n. Chr. ihren Weg hierher fanden und zwar im Gepäck zurückkehrender Amerikaaus-wanderer. Der Aufsatz von Michele Bredehöft aus Bremervörde behandelt die Geschichte der Ackerbauschule Bremervörde, ihre Gründung, ihre Blüte und die Spuren, die in der heutigen Berufbildenden Schule zu finden sind. Die Schule selbst hatte von 1875-1936 bestanden. Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Zeven in der Zeit nach 1933 und das Schicksal der Zevener Juden nach dem 2. Weltkrieg sind die Themen, das Roland Sperling von der Stiftung Lager Sandbostel aufgearbeitet hat. Der Aufsatz basiert auf Voruntersuchungen der ehemaligen Kreisarchivarin Frau Dr. Elfriede Bachmann und einem Vortrag, den Roland Sperling im Jüdischen Museum Cohn-Scheune in Rotenburg gehalten hat. Dort wurde in Jahr 2019 auch die von einer tischlerklasse nachgebaute Einrichtung des Zevener Betsaals gezeigt. Dieser Raum war als letzte neue Synagoge Deutschlands erst 1937 eingerichtet worden. Seine Einrichtungen wurden 1939 in einer öffentlichen Aktion zerschlagen und verbrannt.. Am 12. Februar wurde in Scheeßel ein „Stolperstein“ im Andenken an Anna Katharina Meyer verlegt. Sie war 1941 aus den Rotenburger Anstalten nach Hadamar verlegt worden und wurde dort ermordet. In der Feierstunde wurden von Herrn Dr. Karsten Müller-Scheeßel, dem ehemaligen Scheeßeler Gymnasialdirektor, und Frau Dr. Carola S. Rudnick von der „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg Ansprachen gehalten. Die Druckfassung dieser Beiträge ist dokumentiert. Das Rotenburger Ratsgymnasium feierte 2019 das 70. Jubiläum seiner Gründung. In einer Rückschau haben Norbert Bitzer und Jonas-Hanns Kruse – beide Geschichtslehrer am Ratsgymnasium – die Festschriften zu den 10- und 25 jährigen Jubiläen von 1959 und 1974 auf ihre politischen und weltanschaulichen Implikationen untersucht und so den Wandel der Zeiten und Anschauungen deutlich gemacht. Freilichtmuseen bäuerlicher Gebäude sind ohne Frage von großem Reiz. So ging Dr. Wolfgang Dörfler dem Freilichtmuseumsgedanken nach und fragt nach den Gründungsmotiven und Gründungspersönlichkeiten dieser Einrichtungen. Ein besonderer Blick gilt dabei natürlich den Einrichtungen im Landkreis Rotenburg (Wümme), der ja kein zentrales Freilichtmuseum besitzt, aber eine große Zahl an musealisierten historischen Gebäuden in den Dörfern aufzuweisen hat. Statt der sonst üblichen Gedichtvorstellung drucken wir in diesem Jahr die Vorstellung eines Prosatextes von Joseph Roth aus seinem Roman Radetzkymarsch. Anhand des Textes, der Person des Autors und anderer literarischer Erzeugnisse zu dem Themenkomplex wirft Dr. Wolfgang Dörfler einen Blick auf den Untergang der österreichisch-ungarischen Monarchie und die prekäre Lage, in die die jüdischen Einwohner des Vielvölkerstaates dadurch gerieten.

Jahresbericht 2019 des Vorsitzenden

Liebe Mitglieder, sehr geehrter Herr Landrat, liebe Gäste,

das Vereinsjahr 2018/19 verlief in ruhigen Bahnen was aber nicht heißen soll, dass wir wenig getan hätten. Ich möchte zu drei Kategorien berichten und zwar

1. Der Vereinsarbeit im engeren Sinne mit Vorstandsarbeit und Vorträgen

2. Die Publikationen

3. Das Archiv für Heimatforschung

1. Der Verein

Die Mitgliederzahl unseres Vereins liegt bei 70. Seit der letzten MV sind zehn Beitritten zu verzeichnen. Ihnen standen zwei Austritte davon einer aus Altersgründen entgegen. Zu beklagen war erst vor wenigen Tagen der Tod unseres Mitgliedes Frau Barbara von Bothmer aus Lauenbrück und der Tod von Herrn Kurt Werner Sadowski, der am 21. 4. im Alter von 85 Jahren verstarbt. Er war die Seele der Angerburger-Kreisgemeinschaft, die mit uns unter einem Dach residiert und hat auch an manchen Aktivitäten unseres Vereins teilgenommen. Auf seiner Beerdigung war unser Vorstand mit vier Personen vertreten. Michael Meyer hat einen Nachruf auf ihn formuliert, der in den heute vorzustellenden Rotenburger Schriften abgedruckt ist. Ich bitte Sie, sich im Andenken an den Verstorbenen zu einer Schweigeminute zu erheben. Ich danke Ihnen! Auf der letzten sehr gut besuchten Mitgliederversammlung hatten wir Prof. Konrad Elmshäuser, den Leiter des Bremer Staatsarchives zu Gast. Er referierte über die Stadt Bremen im 17. Jahrhundert und zeigte an Hand von zahlreichen Landkarten, welche gewaltigen Fortifikationen sich die Stadt zulegte. Sie hielten was sie sollten, nämlich im ganzen 30-jährigen Krieg die fremden Soldaten aus der Stadt fern, führten aber auch zu einer noch ein Jahrhundert später spürbaren starken Verschuldung der Stadt, die eine politischer Unbeweglichkeit zur Folge hatte. Der Vortrag war außerordentlich informativ und lebhaft vorgetragen. Es waren auch viele Mitglieder der Archäologischen Gesellschaft unter den Zuhörern, so dass sich die enge Verbindung der beiden Verein und das gegenseitige Einladen zu den Vorträgen schon bewährt hat. Einen weiteren Vortrag hielt Prof. Armin Schöne aus Achim. Er ist emeritierter Professor für Ingenieurwissenschaften, aber seit Jahrzehnten auch als Historiker tätig. Sein Schwerpunkt liegt in Publikationen zu den stiftbremischen Burgen, besonders der Burg Langwedel. Bei uns berichtete er am 25. April zu den Burgen Rotenburg und Langwedel. Der Autor brachte eine Broschüre zum Thema mit, die einige Monate zuvor von Rotenburger Falkenberg-Verlag herausgegeben worden war. Dazu finden Sie eine Vorstellung und Besprechung im neuen Band der Rotenburger Schriften. Wir danken Herrn Schöne für seinen interessanten Vortrag und Frau Falkenberg für die organisatorische Unterstützung der Veranstaltung, die ungewöhnlich gut besucht war, so dass alle Sitzgelegenheiten im Kleinen Sitzungssaal belegt waren. Leider hatte ich vergessen, die Spendenbüchse unseres Vereins aufzustellen, etwas, das zu den Zeiten, als Alice Bargfrede-Olsson noch diesen Part in ihren Händen hatte, nicht passiert war. Die Organisation der Pressearbeit war aus den bewährten Händen unserer 2. Vorsitzenden Alice Bargfrede-Olsson an Michael Meyer aus Drögenbostel übergegangen. Er hat sich auch um die Aktualisierung unser Web-Seiteneinträge gekümmert. Dafür möchte ich ihm einen ganz herzlichen Dank aussprechen. Bezüglich der Vorstandsarbeit unseres Vereins ist von 8 Sitzungen im Jahr 2019 zu berichten, zu denen schriftliche Protokolle vorliegen. Auf dem Heimathausgelände haben wir uns an einer Planung für die Präsentation der steinernen Relikte der Burg beteiligt. Über die bestehende schöne Großvitrine hinaus möchte der dortige Unterstützerkreis auch die weiteren bisher nur eingelagerten Spolien der Öffentlichkeit zugänglich machen.

2. Publikationen.

Zwei Veröffentlichungen haben in diesem Jahr den Hauptteil der Arbeit gefordert. Frau Dr. Knoop und ich hatten es in diesem Frühjahr übernommen, einen Sonderband 36 der Rotenburger Schriften auf den Weg zu bringen. Frau Prof. Inge Mager aus Hamburg war bis zur ihrer Pensionierung Professorin für Kirchen- und Dogmengeschichte zunächst in Göttingen, dann an der Hamburger Universität. Sie war als Flüchtlingskind nach Hiddingen gekommen und hatte dort ihre Grundschulzeit erlebt, was ihr noch in sehr lebendiger Erinnerung war. Auch darum hat sie dann die Geschichte der Schule in Hiddingen von den Anfängen im 18. Jahrhundert bis zur Auflösung im Jahr 1969 recherchiert und in einen gut lesbaren Text einfließen lassen. Darin sind viele eigene Erfahrungen aber auch Gespräche mit Freunden und viele Archivrecherchen eingeflossen. Unser Part war es, den Text in Buchform herauszugeben und die zahlreichen von der Autorin vorgesehenen Abbildungen in einer für die hohen Ansprüche des Verlages geeigneten Form herbeizuschaffen. Außerdem erwies es sich, dass wir uns um die Finanzierung des Layouts und des Druckes kümmern mussten. Am Sonnabend den 26. Oktober haben wir im Dorfgemeinschaftshaus Hiddingen gemeinsam mit Frau Prof. Mager den Band vorgestellt. Die Resonanz war überwältigend, Es waren nicht genug Stühle zur Verfügung, um allen Interessierten einen Platz zu bieten. Die Versorgung Kaffe und Butterkuchen mussten wir als Verein selbst organisieren, weil eine Nutzung der Räume in der örtlichen Gastwirtschaft aus Platz- und Zeitgründen nicht möglich war. Ich danke Herrn Michael Meyer aus Drögenbostel aber auch den verantwortlichen Kommunalpolitikern für die Unterstützung. Als Förderer des Bandes haben wir die Stadt Visselhövede, die Ortschaft Hiddingen, die Ortschaft Drögenbostel, die Bürgerstiftung Visselhövede und den Landschaftsverband Stade gewinnen können. Unser Verein hat einen Beitrag geleistet, da wir ja auch unsere Mitglieder mit dem Band versorgenWir brauchenten so von der Autorin angebotenen eigenen finanziellen Beitrag nicht in Anspruch zu nehmen. Sie hat unserem Verein dann allerdings eine Geldspende zukommen lassen, wofür wir ihr dankbar sind. Der Sonderband der Rotenburger Schriften hat 119 Seiten und ist fast durchgängig mit Farbabbildungen versehen. Die Mitglieder unseres Vereins erhalten ihn für ihren Jahresbeitrag heute hier kostenlos, sonst kostet er im Verkauf 8 € und ist auch über den Buchhandel zu erwerben. Auf der Vorstellung hatte Frau Prof. Mager in einer Ansprache über die Entstehung des Textes berichtet, besonders aber hatte sie den Rundfunksprecher Peter Bieringer verpflichtet, der von ihr ausgewählte Passagen des Buches gelesen hat. Das waren eine originelle und von allen Beteiligten sehr gelobte Idee und ein eindrückliches Erlebnis. Auf der Veranstaltungen wurden 50 der Bücher verkauft und es konnte eine erhebliche Spendensumme für die Beköstigung gesammelt werden. Durch die Arbeiten an dem Sonderband konnten Frau Dr. Knoop, Herr Dr. Jarecki und ich erst relativ spät mit der Produktion des diesjährigen Bandes der Rotenburger Schriften beginnen. Die Liste der verschickten Mails war mit 400 etwas länger als die für die letztjährigen Rotenburger Schriften. Gegenüber den 560 Mails das Bandes 2017 bedeutet das aber eine erfreuliche Verbesserung der Arbeitseffektivität. Der diesjährige Band ist 24 Seiten stark. Sein Inhalt wird nach dem Vortrag noch kurz vorgestellt werden. Hier schon möchte ich aber dem PD-Verlag in Heidenau und besonders Frau Katrin Schwarz für ihre gute Arbeit und ihr unerschütterliche Geduld mit unseren Layout- und Korrekturwünschen herzlich danken. Alle zwölf Publikationen unseres Vereins aus den zurückliegenden Jahren sind aus dieser Zusammenarbeit erwachsen. Und auch in diesem Jahr hat der Landkreis mit der Abnahme der für den Schriftentausch des Archivs genutzten 100 Exemplaren uns wieder zuverlässig und entscheidend unterstützt. Der größte Dank geht aber an Frau Dr. Knoop, Herrn Jarecki und an die anderen Vorstandkolleginnen und –kollegen sowie an Sie als Mitglieder oder künftige Mitglieder, die mit Ihrem Kommen, ihrem Mitgliedsbeitrag und dem Lesen der Bücher die Herausgabe der Jahresschrift wie auch die Organisation der Vorträge möglich machen und vor allem unser Vereinstätigkeit einen Sinn geben! 3. Ich komme damit zu meinem dritten Punkt, dem Archiv für Heimatforschung.

Zunächst lässt sich Herr Kosiki entschuldigen, der gerne selbst hier vorgetragen hätte. Er ist auf einem lange feststehenden mehrtägigen Termin zur Archivfortbildung in Halle. Die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Kreisarchiv in Person von Sönke Kosicki und Hennig Müller ist sehr zu loben. Herr Kosicki hat an fast allen unserer Vorstandsitzungen teilgenommen, so dass kurze Wege und leichte Absprachen jederzeit möglich waren. Frau Mischok, die im Archiv für Heimatforschung für die Archivgutpflege und die Besucherbetreuung zuständig ist, unterstützt auch uns, so wie sie heute in Anschluss wieder die Verteilung der Bände an unsere Mitglieder, an die Sponsoren und die Autoren in ihren Händen hat. Wir möchten ihr für diese gute Zusammenarbeit durch die Überreichung eines kleinen Geschenks ein Zeichen des Dankes aussprechen. In der Bibliothek in Rotenburg ist die Verzeichnung der Bücherneuzugänge durch Frau Mischok, aber auch die Etikettierung der Reihen, die lange nicht erfolgt war, gut vorangekommen, so dass kaum noch Bände ohne Verzeichnungsnummer in den Regalen stehen. Insgesamt sind in den letzen zwölf Monaten 40 neue Bände eingetroffen, die im Schriftentausch geliefert und in die Bibliothek eingeordnet wurden. Daneben wurden uns wiederholt Bücher aus Nachlässen und Vorlässen (bei Verkleinerung der Wohnfläche im Alter) übergeben. Die Bücher wurden, wo es sinnvoll ist, in die Bibliothek integriert. Die Dubletten werden von uns für niedrige Preise zum Weiterverkauf angeboten. Vor dem Sitzungssaal finden Sie vier Kisten mit nach Preisen sortierten regionalgeschichtlichen Bücher aus dieser Quelle. Auf unseren Wunsch hin hat das Kreisarchiv auch in diesem Jahr wieder acht Bücher für die Bibliothek angeschafft, die für unsere Arbeit interessant und wichtig sind. Sehr dankbar sind wir dem Kreisarchiv, dass dort ein Verzeichnis erstellt wurde, in dem die Aufsätze der Rotenburger Schriften seit dem Heft 77 von 1992 bis heute nachgesehen werden können. Bis 1992 reicht ja das damals noch im Institut unter Herrn Dr. Petschel verfasste Verzeichnis der älteren Aufsätze. Das neue Verzeichnis ist in chronologischer Sortierung und nach Autorennamen geordnet auf der Web-Seite unseres Vereins nachzulesen. Die Anschaffung des Landkarten-Nachlasses von Heino Schwibert ist nunmehr abgeschlossen. Diese aus ca. 300 Karten verschiedenen Alters bestehen Sammlung wurde durch den Landkreis von den Erben erworben und wird hier in Rotenburg im Archiv aufbewahrt, wie es der große Wunsch Heino Schwiberts gewesen ist. Uns als Verein stellt sich im kommenden Jahr die Aufgabe, wenn die Verzeichnung und Signierung der Karten abgeschlossen sein wird, eine Serie der Karten in einer Ausstellungen zu präsentieren. Das heißt, dass wir die Anschaffung von geeigneten Rahmen mit UV-geschützter Museumsverglasung, die Anfertigung von Passepartouts, die Rahmung und die wissenschaftliche Kommentierung der ausgestellten Karten übernehmen wollen. Unserem Verein ist dafür vom Landschaftsverband in Stade eine Förderung dieser als Wanderausstellung gedachten Präsentation in Aussicht gestellt worden. Weiter hoffen wir, die EWE-Stiftung für das Projekt gewinnen zu können. Aus dem Kreisarchiv in Bremervörde ist zu berichten (auf der Basis einer von Herrn Kosiki zusammengestellten Liste): • Wiederholte Seminare zur Familienforschung • Neue Onlineangebote • Verzeichnung der Kartensammlung des Landkreises • Erschließung eines Bildarchiv, in das auch die alten Bestände des instituts eingepflegt werden • Veranstaltung zum Tag der Archive Die – durch die Weitergabe des Camman-Archivs im Büroraum freigewordenen – Stahlschränke nutzen wir nach Absprache mit dem Kreisarchiv jetzt für die Vorstandsunterlagen, die Manuskripte der Artikel in den Rotenburger Schriften der vergangenen 10 Jahre und noch nicht verkaufte Exemplare der Rotenburger Schriften. Die Bände Nr. 90, 97 und 98 sind auf einen kleinen Bestand von weniger als 20 Exemplaren verkauft. Wir haben allerdings die Möglichkeit beim Verlag noch Exemplare dieser Bände zu erwerben, da er sich für den Verkauf über den Buchhandel immer einen Teil der Gesamtauflage zurückhält. 4. Ausblick Im nächsten Jahr sollen wieder Vortragsveranstaltungen durchgeführt werden. Ein Thema wird das Häuslingswesen und besonders die dafür errichteten Häuslingshäuser sein. Ebenso wurden Gespräche geführt um einen Vortrag zur Wirtschafts- und Sozialpolitik in der Zeit des Nationalsozialismus einzuwerben. Eine Busexkursion nach Cuxhaven zur Ausstellung: „Mittelalterarchäologie“ ist gemeinsam mit der Archäologischen Gesellschaft, dem Heimatverein Hesedorf und ev. wieder Rotary Rotenburg in Planung. Dort würde außer dem modernen Museums Windstärke 10 auch die Möglichkeit bestehen den nahegelegenen Bahnhof, der von einer Genossenschaft aus Cuxhavener Bürger erworben und renoviert worden ist, aufzusuchen oder das Projekt zur Umwandlung des alten Fischereihafens in eine Erlebnislandschaft mit Hotelneubau und umfangreicher Gastronomie vorgestellt zu bekommen. Vor allem aber wird 2020 das „Heft“ 100 der Rotenburger Schriften erscheinen. Das hört sich nach einem Jubiläum an und so überlegen wir, wie es zu begehen wäre. Die Kartenausstellung sehen wir dabei als wichtigen Punkt. Das Jahresheft aber auf Karten auszurichten wird nicht gut möglich sein. Das Format des Bandes ist zu klein, um Karten in heute üblicher Qualität und Lesbarkeit wiederzugeben. Natürlich werden wir in einem Text auf die Kartensammlung und die Ausstellung eingehen. Wir wollen bezüglich des Jubiläums Leser, Historiker, Autorinnen und Autoren, benachbarte Zeitschriftenherausgeber und andere Freunde der Rotenburger Schriften bitten, mit „Grußbeiträgen“ uns ihre Erfahrungen mit der Zeitschrift zu übermitteln, ihren „Lieblingsbeitrag“ zu beschreiben oder Wünsche an uns als Herausgeber zu formulieren. Bitte überlegen Sie, die Sie heute anwesend sind, ob Sie auch dazu beitragen möchten! Herr Dr. Dannenberg vom Landschaftsverband, der sich heute entschuldigen lässt, hat einen solchen Beitrag schon zugesagt. Die Finanzen des Vereins sind wohlgeordnet, wie Ihnen unser Kassenwart Wilhelm Hahne gleich vortragen wird. Ich danke Ihnen für Ihre Geduld beim Zuhören!

„Neue Forschungen zur Geschichte der Verdener Bischöfe im frühen und hohen Mittelalter“

Der Verein der Freunde des Archivs für Heimatforschung Rotenburg (Wümme) lädt zum Vortrag von Tobias Jansen, M.A. am Mittwoch, 27. November 2019 um 19.00 im großen Sitzungssaal des Rotenburger Kreishaus, Hopfengarten 2 ein. Tobias Jansen ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bonn und promoviert zur Zeit bei Prof. Theo Kölzer. Der Vortragende wird sich mit der Verschränkungen von säkularer und kirchlicher Herrschaft sowohl im Raum der späteren Diözese Verden als auch durch die Person des Bischofs befassen und die Forschungsproblematik, welche sich neben der Diözese Verden auch für die weiteren sächsischen Bistümer aus der MGH Diplomata-Edition der Urkunden Kaiser Ludwigs des Frommen (ed. Theo Kölzer, 2016) ergab, thematisieren. Sodann werden die Analysepunkte des Vorhabens anhand eines beispielhaften Biogramms eines Verdener Bischofs der Ottonenzeit verdeutlicht.

Zuvor findet ab 18.00 Uhr die öffentliche Mitgliederversammlung des Vereins der Freunde des Archivs für Heimatforschung statt. In Anschluss an den Vortrag wird der neue Band 99  der Rotenburger Schriften vorgestellt. Historisch Interessierte nicht nur aus Verden und Rotenburg sind herzlich eingeladen.

„Sehr gut ist nur der liebe Gott“-Geschichte der Volksschule Hiddingen

Der Verein der Freunde des Archivs für Heimatforschung wird am Sonnabend, 26. Oktober 2019 um 15.00 Uhr im Dorfhaus Hiddingen den 36. Sonderband der Rotenburger Schriften der Öffentlichkeit vorstellen. Dieser Band befasst sich unter dem Titel „Sehr gut ist nur der liebe Gott“- Hiddinger Schulgeschichte von 1780-1969 mit der Geschichte der ehemaligen Volksschule in Hiddingen. Diese hatte Frau Prof. Dr. Inge Mager aus Hamburg erforscht und dokumentiert. Mager ist Kirchenhistorikerin und besuchte in ihrer Kindheit selbst die Hiddinger Schule. Der Verein der Freunde des Archivs für Heimatforschung lädt alle Hiddinger Bürgerinnen und Bürger sowie Interessierte herzlich zur Teilnahme ein. Der Eintritt ist frei. Kaffee und Kuchen werden angeboten. Im Anschluss an die Vorstellung und einer Lesung kann der Sonderband erworben werden.

Schriften-Register jetzt online!

Für die Beiträge der Rotenburger Schriften Nr. 77 bis 98 ist jetzt ein Register verfügbar.